Fast 75 Millionen verkaufte Smartphones, 18 Milliarden Dollar Gewinn, Barmittel in Höhe von 178 Milliarden Dollar. Noch nie zuvor in der Wirtschaftsgeschichte hat ein Unternehmen in einem Quartal so viel Geld verdient wie Apple, auch wenn die amerikanischen Finanzbehörden wenig davon haben werden. Apple ist auch ein Meister der Steuerminimierung. Die europäischen Gewinne sollen zuletzt mit lediglich etwa zwei Prozent besteuert worden sein. Die Aktionäre schert das nicht. Mit nahezu 700 Milliarden Dollar ist Apple das teuerste Unternehmen der Welt. Aber warum ist ausgerechnet die Firma aus Kalifornien so erfolgreich, während Konkurrenten wie Nokia oder Motorola ums Überleben kämpfen und verkauft wurden? Die fünf wichtigsten Gründe.
Apple hat im vergangenen Quartal insgesamt 18 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Nur ein Grund für den Erfolg des Konzerns ist die Qualität der Produkte.
1.Die Nutzer haben das Wort
Apple hat wie keine andere Firma ein Gespür dafür entwickelt, was Nutzer wirklich wollen. Das klingt einfacher, als es in der Praxis ist, und es gilt vor allem, wenn es um neue Fähigkeiten geht. „Wenn ich die Leute gefragt habe, was sie sich wünschten, sagten sie: schnellere Pferde“, erzählte einst der Auto-Pionier Henry Ford. Der wahre Wunsch war also, schneller voranzukommen. Nur wie, das konnten sich die Befragten nicht vorstellen. Was die Menschen mit einem Smartphone gerne machen würden und besonders wie das am besten funktionieren würde, das hat niemand so gut vorhergesehen und umgesetzt wie Apple. Alles, was sich heute Smartphone nennt, ist daher im Grunde genommen ein Nachahmerprodukt dieser 2007 präsentierten Idee.
Aber Apple zehrt nicht bloß von diesem Vorsprung. Neue Merkmale wie ein Fingerabdrucksensor oder die Zeitlupen-Kamera erhöhen den Bedienungskomfort und machen dazu noch Spaß. Auch wenn viele befürchtet hatten, der als Legende verehrte Mitgründer und im Oktober 2011 gestorbene Steve Jobs sei für Apple nicht zu ersetzen: Dass Nachfolger Tim Cook nicht so ein Egomane ist wie Jobs, könnte sich sogar als Vorteil erweisen. Interessant wird vor allem sein, wie Apples erste neue Produktkategorie seit Langem, die Computeruhr Apple Watch, bei den Kunden ankommt.
2.Lifestyle zeigen, nicht protzen
Bei den stark ritualisierten Präsentationen von Apple geht es nur sehr selten darum, was man in der Autobranche PS-Protzen nennen würde. Oft gibt Apple nicht einmal bekannt, wie viel Megahertz hier und wie viel Gigabyte dort das möglich machen, was die Kunden so gerne tun: ihre Apps benutzen, Fotos schießen, Videos aufzeichnen. Das trägt einerseits bei zur Mystifizierung. Es trifft aber andererseits auch eine verbreitete Stimmung, die da lautet: Ist doch egal, was drin steckt, wichtig ist, dass es funktioniert. Man will tun, was man mit einem Smartphone tun will, und will sich dabei sehen lassen können. Solange Apple bei seinen Kunden das Gefühl erzeugen kann, mit einem iPhone lasse sich alles mindestens so gut und leicht erledigen wie mit einem Modell der Konkurrenz, solange sie als Statussymbole ihren Wert haben, werden iPhones erfolgreich sein.
3.Gleiche Kosten, höhere Preise
Die Smartphones von Apple gehören zu den teuersten auf dem Markt, durchschnittlich 687 Dollar bezahlten Kunden im vergangenen Quartal für ein neues iPhone. Sie sind Objekte der Begierde, gelten als „das Echte“, während Konkurrenten als Nachahmer gesehen werden. Doch gefertigt werden die Handys in denselben Fabriken von Foxconn in China, über deren Fließbänder auch die Geräte der Konkurrenz laufen. Die Herstellungskosten unterscheiden sich also nur wenig, die Arbeitsbedingungen aber auch nicht. Besonders Apple geriet deswegen stark in die Kritik, hat auch einiges unternommen. Das ändert aber nichts daran: iPhones werden zu kaum höheren Kosten produziert als Konkurrenzprodukte, aber zu weit höheren Preisen verkauft.
4.Der goldene Käfig
Wie kommt Musik auf ein iPhone? Man kauft sie online im Apple-Store, lädt sie mit dem Apple-Programm Tunes von einem Computer auf das iPhone oder man bucht Speicherplatz bei Apple, lagert dort die gesamte digitalisierte Musiksammlung und greift über das Internet darauf zu. Der Speicher im iPhone wird zu klein? Pech gehabt – nachträgliche Erweiterung ist unmöglich. Viele Kunden greifen daher lieber gleich zu Modellen mit mehr Speicher, den Apple aber unverhältnismäßig teuer verkauft. Speicherkarten zum Einstecken, wie es bei der Konkurrenz möglich ist, wären erheblich günstiger. Aber Apple möchte, dass die Nutzer das eigene Universum so wenig verlassen wie möglich und will bei Erweiterungen mitverdienen. Wer dem folgt, wird damit belohnt, dass innerhalb des goldenen Käfigs alles komfortabel verfügbar ist (wenn man von der überladenen iTunes-Software absieht). Doch das hat alles seinen Preis.
5.Die Qualität
Wer benutzt heute noch ein fast fünf Jahre altes Android-Smartphone? Kaum jemand. Es ist technisch überholt. Updates für das Betriebssystem gibt es seit Jahren nicht mehr. iPhones dieses Alters dagegen sind noch viele in Gebrauch. Natürlich hat auch Apple Probleme, etwa mit den zwei Bedienknöpfen, die oft kaputtgehen; oder das Glas vor dem Bildschirm zerbricht, wenn das Handy ungünstig fällt. Aber viele iPhones halten erstaunlich lange durch. Die jüngste Betriebs-Software, iOS 8, lässt sich immerhin noch auf das iPhone 4s aus dem Jahr 2011 aufspielen. Apple kann das leisten, weil die Firma sowohl Hard- wie Software kontrolliert.
Die Konkurrenten dagegen, die Googles Android verwenden, können daran allenfalls kosmetische Korrekturen vornehmen. Updates langfristig anzubieten, lohnt sich für sie nicht. Gerade bei der Software hat Apple zwar auch nicht immer ein glückliches Händchen. Der Kartendienst etwa ging so gründlich daneben, dass Firmenchef Cook dazu aufrufen musste, die App des Konkurrenten Google zu nutzen. Bei iOS 8 legte ein fehlerhaftes Update sogar Geräte zeitweise lahm. Trotzdem gilt: Auch für ein vier Jahre altes iPhone bekommt man deshalb noch immer einen guten Preis, ein ebenso altes Android-Handy wird man dagegen kaum los.
Apple hat im vergangenen Quartal insgesamt 18 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Nur ein Grund für den Erfolg des Konzerns ist die Qualität der Produkte.
1.Die Nutzer haben das Wort
Apple hat wie keine andere Firma ein Gespür dafür entwickelt, was Nutzer wirklich wollen. Das klingt einfacher, als es in der Praxis ist, und es gilt vor allem, wenn es um neue Fähigkeiten geht. „Wenn ich die Leute gefragt habe, was sie sich wünschten, sagten sie: schnellere Pferde“, erzählte einst der Auto-Pionier Henry Ford. Der wahre Wunsch war also, schneller voranzukommen. Nur wie, das konnten sich die Befragten nicht vorstellen. Was die Menschen mit einem Smartphone gerne machen würden und besonders wie das am besten funktionieren würde, das hat niemand so gut vorhergesehen und umgesetzt wie Apple. Alles, was sich heute Smartphone nennt, ist daher im Grunde genommen ein Nachahmerprodukt dieser 2007 präsentierten Idee.
Aber Apple zehrt nicht bloß von diesem Vorsprung. Neue Merkmale wie ein Fingerabdrucksensor oder die Zeitlupen-Kamera erhöhen den Bedienungskomfort und machen dazu noch Spaß. Auch wenn viele befürchtet hatten, der als Legende verehrte Mitgründer und im Oktober 2011 gestorbene Steve Jobs sei für Apple nicht zu ersetzen: Dass Nachfolger Tim Cook nicht so ein Egomane ist wie Jobs, könnte sich sogar als Vorteil erweisen. Interessant wird vor allem sein, wie Apples erste neue Produktkategorie seit Langem, die Computeruhr Apple Watch, bei den Kunden ankommt.
2.Lifestyle zeigen, nicht protzen
Bei den stark ritualisierten Präsentationen von Apple geht es nur sehr selten darum, was man in der Autobranche PS-Protzen nennen würde. Oft gibt Apple nicht einmal bekannt, wie viel Megahertz hier und wie viel Gigabyte dort das möglich machen, was die Kunden so gerne tun: ihre Apps benutzen, Fotos schießen, Videos aufzeichnen. Das trägt einerseits bei zur Mystifizierung. Es trifft aber andererseits auch eine verbreitete Stimmung, die da lautet: Ist doch egal, was drin steckt, wichtig ist, dass es funktioniert. Man will tun, was man mit einem Smartphone tun will, und will sich dabei sehen lassen können. Solange Apple bei seinen Kunden das Gefühl erzeugen kann, mit einem iPhone lasse sich alles mindestens so gut und leicht erledigen wie mit einem Modell der Konkurrenz, solange sie als Statussymbole ihren Wert haben, werden iPhones erfolgreich sein.
3.Gleiche Kosten, höhere Preise
Die Smartphones von Apple gehören zu den teuersten auf dem Markt, durchschnittlich 687 Dollar bezahlten Kunden im vergangenen Quartal für ein neues iPhone. Sie sind Objekte der Begierde, gelten als „das Echte“, während Konkurrenten als Nachahmer gesehen werden. Doch gefertigt werden die Handys in denselben Fabriken von Foxconn in China, über deren Fließbänder auch die Geräte der Konkurrenz laufen. Die Herstellungskosten unterscheiden sich also nur wenig, die Arbeitsbedingungen aber auch nicht. Besonders Apple geriet deswegen stark in die Kritik, hat auch einiges unternommen. Das ändert aber nichts daran: iPhones werden zu kaum höheren Kosten produziert als Konkurrenzprodukte, aber zu weit höheren Preisen verkauft.
4.Der goldene Käfig
Wie kommt Musik auf ein iPhone? Man kauft sie online im Apple-Store, lädt sie mit dem Apple-Programm Tunes von einem Computer auf das iPhone oder man bucht Speicherplatz bei Apple, lagert dort die gesamte digitalisierte Musiksammlung und greift über das Internet darauf zu. Der Speicher im iPhone wird zu klein? Pech gehabt – nachträgliche Erweiterung ist unmöglich. Viele Kunden greifen daher lieber gleich zu Modellen mit mehr Speicher, den Apple aber unverhältnismäßig teuer verkauft. Speicherkarten zum Einstecken, wie es bei der Konkurrenz möglich ist, wären erheblich günstiger. Aber Apple möchte, dass die Nutzer das eigene Universum so wenig verlassen wie möglich und will bei Erweiterungen mitverdienen. Wer dem folgt, wird damit belohnt, dass innerhalb des goldenen Käfigs alles komfortabel verfügbar ist (wenn man von der überladenen iTunes-Software absieht). Doch das hat alles seinen Preis.
5.Die Qualität
Wer benutzt heute noch ein fast fünf Jahre altes Android-Smartphone? Kaum jemand. Es ist technisch überholt. Updates für das Betriebssystem gibt es seit Jahren nicht mehr. iPhones dieses Alters dagegen sind noch viele in Gebrauch. Natürlich hat auch Apple Probleme, etwa mit den zwei Bedienknöpfen, die oft kaputtgehen; oder das Glas vor dem Bildschirm zerbricht, wenn das Handy ungünstig fällt. Aber viele iPhones halten erstaunlich lange durch. Die jüngste Betriebs-Software, iOS 8, lässt sich immerhin noch auf das iPhone 4s aus dem Jahr 2011 aufspielen. Apple kann das leisten, weil die Firma sowohl Hard- wie Software kontrolliert.
Die Konkurrenten dagegen, die Googles Android verwenden, können daran allenfalls kosmetische Korrekturen vornehmen. Updates langfristig anzubieten, lohnt sich für sie nicht. Gerade bei der Software hat Apple zwar auch nicht immer ein glückliches Händchen. Der Kartendienst etwa ging so gründlich daneben, dass Firmenchef Cook dazu aufrufen musste, die App des Konkurrenten Google zu nutzen. Bei iOS 8 legte ein fehlerhaftes Update sogar Geräte zeitweise lahm. Trotzdem gilt: Auch für ein vier Jahre altes iPhone bekommt man deshalb noch immer einen guten Preis, ein ebenso altes Android-Handy wird man dagegen kaum los.